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12/2011
Franz Wilhelm Werner von Veltheim -
eine bedeutende Persönlichkeit von Rothenburg
Die nachfolgenden Ausführungen beruhen u. a. auf
Nekrolog. In: Der Bergfreund, ein Zeitblatt für Berg- und Hütten-leute, Band 2, S.381-385, Eisleben 12.2.1840 ,
Rothenburger Geschichte in Nr. 11 u. 12/2010, Das Oberbergamt Rothenburg/S. (1772 - 1815)
Die
Familie
von
Veltheim
ist
ein
aus
der
Gegend
von
Harbke
(Börde
an
der
Grenze
zu
Nieder-sachsen)
stammendes altes Adelsgeschlecht.
Franz
Wilhelm
Werner
wurde
am
10.
November
1785
als
Sohn
des
in
Rothenburg
als
Direktor
des
Oberbergamtes
wirkenden
Carl
Christian
Septimus
von
Veltheim
(1751-1796)
und
dessen
Frau
Friedericke
Albertine
geb.
von
Pannewitz
(1758-1789)
in
Rothenburg
geboren.
Er
hatte
noch
drei
Schwestern:
Caroline
Friederice
geb.
29.
Juli
1780;
Luise
Wilhelmine
geb.
20.Oktober1782;
Friederique
Albertine
geb.
23.Februar
1789 und einen Bruder Karl Achaz (geb.1787).
Carl Christian Septimus von Veltheim Friedericke Albertine von Veltheim
Schon frühzeitig verlor er seine Eltern und wurde deshalb von einem Bruder seiner Mutter erzogen.
Nachdem er in Brandenburg und Berlin die Schule (Abitur) besucht hatte, entschied er sich für eine
Ausbildung im Fach seines Vaters, im Bergbau und Hüttenwesen, und kam nach Rothenburg zurück. Hier
und auch als Bergeleve der Friedrichsgrube bei Tarnowitz in Schlesien erhielt er eine praktische
Ausbildung. 1805 ging er zur Bergakademie Freiberg. Zwei Jahre betrieb er hier ein bergmännisches,
mathematisches und naturwissenschaftliches Studium besonders bei dem damals berühmten Geologen
Abraham Gottlob Werner. Sein Wunsch, auf der Universität Halle sein wissenschaftliches Studium beenden
zu können, wurde infolge der Besetzung durch Frankreich im Jahr 1806 zunichte gemacht.
In dieser schweren Zeit kehrte er nach Rothenburg zurück und übernahm eine verantwortliche Stellung als
Sekretär im hiesigen Oberbergamt des Königreiches Westfalen. In dieser Funktion unterstützte er tatkräftig
den damaligen Direktor des Oberberggamtes Johann Carl Ludwig Gerhard.
Ostern 1808 begann Veltheim ein Fortbildungsstudium an der Universität Göttingen. Wegen seiner guten
Leistungen ernannte ihn die Regierung des Königreiches Westfalen zum Chefingenieur und
Divisionssekretär der Berghauptmannschaft Rothenburg. Dadurch wurde er mit einem umfangreichen
Betätigungsfeld betraut.
Bereits 1810 erhielt Veltheim eine Anstellung als Oberingenieur und Oberbergmeister in Eisleben als
Nachfolger des nach Berlin versetzten Berghauptmanns Johann Carl Ludwig Gerhard.
Damit hatte er den gesamten Mansfelder Kupferschiefer-Bergbau, der früher in den sächsischen und
preußischen Anteil getrennt war, zu beaufsichtigen. In dieser Funktion entwickelte er unter den bestehenden
schwierigen Umständen der französischen Besetzung unter Einsatz seiner Sachkenntnis eine erfolgreiche
Tätigkeit. Unter anderem kümmerte er sich um den Fortbestand der 1798 gegründeten Bergschule. Die
Prägung der Mansfelder Segenstaler als Ausbeutetaler ab 1827 ging ebenfalls auf von Veltheim zurück.
In den Wirren der Befreiungskriege wurde Eisleben im April 1813 durch eine Vorausabteilung russischer
Kosaken unter dem Kommando des Oberst Prendel besetzt. Bei seinem Rückzug wurde Oberbergmeister
Veltheim entführt, um ihn gegen die Anschuldigungen der französischen Besatzer
zu schützen. Die Vaterlandsliebe Veltheims hatte ihn bei den Franzosen äußerst verdächtig gemacht. Erst
nach der Entscheidungsschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 wurde Veltheim wieder in die Freiheit
entlassen.
Franz
Wilhelm
Werner
von
Veltheim
heiratete
am
26.
Februar
1812
auf
Gut
Destedt
seine
Verwandte
Marianne
Albertine
Gräfin
von
Veltheim
(geb.
26.
Februar
1794
in
Braunschweig;
gest.
10.
Mai
1844
auf
Gut
Schönfließ
bei
Berlin),
Tochter
des
August
Ferdinand
Graf
von
Veltheim,
Gutsherr
auf
Harbke
und
Aderstedt und dessen Frau Ottonie von Arnim. Aus dieser Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor.
Sein zweitgeborener Sohn war Werner von Veltheim (geb. am 1, Juli 1817; gest. 3.Juli 1855). Der
letzgeborene Sohn war Ludolf Heinrich von Veltheim (geb. 25. Mai 1830; gest. 4. Januar 1900).
Marianne Albertine Gräfin von Veltheim Franz Wilhelm Werner von Veltheim