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04/2010
75 Jahre Freiwillige Feuerwehr Rothenburg a. d. Saale
Am
1.
April
1935
wurde
die
Freiwillige
Feuerwehr
(FFW)
Rothenburg
a.
d.
Saale
gegründet,
sie
löste
die
bestehende Pflichtfeuerwehr ab.
Als
erster
Wehrleiter
wurde
Schornsteinfegermeister
Walter
Amelang
eingesetzt.
Zu
den
Mitbegründern
der
Freiwilligen
Feuerwehr
gehörten
Otto
Hertel,
Paul
Hertel,
Artur
Bandlow,
Otto
Born,
Paul
Hubert,
Fritz Burghardt, Karl Büchner, Walter Sturm, Franz Sturm
.
I. Vorgeschichte
Wie
immer
wieder
berichtet,
erlitten
die
Menschen
in
den
Städten
und
Dörfern
in
den
vergangenen
Jahrhunderten
schwere
Schicksalsschläge
durch
verheerende
Brände,
die
u.
a.
durch
Blitzschlag,
Leichtsinn
oder
Brandstiftung
verursacht
wurden.
Zur
Abwehr
solcher
Katastrophen
organisierte
man
schon
im
Mittelalter
Bürgerwehren,
was
mit
den
damaligen
bescheidenen
Mitteln
oft
ein
vergebliches
Bemühen
war.
Üblich
war
die
Bildung
einer
Menschenkette
von
der
Wasserstelle
bis
zum
Brandherd,
um
lederne
Eimer
mit Löschwasser weiter zu reichen. Sie war die einzige Möglichkeit des Schutzes.
Mitte
des
19.
Jahrhunderts
wurden
zur
Verbesserung
der
Brandbekämpfung
Handspritzpumpen
eingesetzt.
Dafür
wurde
eine
Art
Leiterwagen
mit
Wasserkasten,
der
mit
Eimern
gefüllt
werden
musste,
mit
Muskelkraft
von
Hand
zum
Einsatzort
gezogen.
Der
Fortschritt
bestand
darin,
dass
mit
dem
vorhandenen
Druckschlauch
das
Wasser
in
die
Flammen
gespritzt
werden
konnte.
Mit
Beginn
des
20.
Jahrhunderts
ersetzte man diese Spritzen durch leistungsfähigere Geräte, die von Pferden gezogen wurden.
Die
industrielle
Entwicklung
in
Rothenburg
-
beginnend
mit
der
Prinz-Carlshütte
1844
zunächst
als
Kokerei,
später
als
Maschinenfabrik
und
Eisengießerei,
mit
dem
Kupferhammerwerk
und
der
Näpfchenfabrik
-
hat
in
der
2.
Hälfte
des
19.
Jahrhunderts
dazu
geführt,
dass
eine
Pflichtfeuerwehr
in
Rothenburg
unter
Verantwortung
des
Gemeindevorstandes
eingesetzt
wurde.
Das
„Ortsstatut
für
die
Gemeinde
Rothenburg
a.
S.
und
Polizeiverordnung
über
die
Feuerpolizei
und
das
Feuerlöschwesen
auf
dem
platten
Lande
der
Provinz
Sachsen“
vom
22.
September
1899
basierte
auf
den
Verordnungen
und
Bekanntmachungen
des
Gesetzes
über
die
Polizeiverwaltung
vom
11.
März
1850
sowie
des
Gesetzes
über
die allgemeine Landesverwaltung vom 30. Juli 1883.
Dieses
im
Original
vorliegende
Ortsstatut
regelte
alle
Einzelheiten
einer
umfassenden
Organisation
des
Feuerlöschwesens
in
Rothenburg,
u.
a.
Ordnungs-,
Rettungs-
und
Wasserspritzenmannschaften
einschließlich Schlauchführer.
Mit
dem
1.
Weltkrieg
begann
offensichtlich
der
Niedergang
der
Pflichtfeuerwehr.
Aufgrund
der
hohen
Arbeitslosigkeit
in
den
20er
Jahren
des
vergangenen
Jahrhunderts
im
Zuge
der
Weltwirtschaftskrise
wurden
die
Werke
in
Rothenburg
(Messingwerk
und
Prinz-Carlshütte)
auf
Beschluss
der
Mansfelder
Kupfer-
und
Messingwerke
vollständig
stillgelegt
und
demontiert.
Die
Rothenburger
mussten
sich
deshalb
außerhalb
des
Ortes
andere
Beschäftigungen
suchen.
Man
muss
davon
ausgehen,
dass
diese
Entwicklungen
zur
Ablösung
der
Pflichtfeuerwehr
durch
eine
Freiwillige
Feuerwehr
beitrugen.
Dabei
handelt
es
sich
um
einen
generellen Prozess in Deutschland.
Freiwillige
Feuerwehren
wurden
bereits
vor
etwa
150
Jahren
in
dieser
Gegend
gegründet
(FFW
Domnitz
1862, FFW Könnern 1882).
Es ist nicht bekannt, ob eine Freiwillige Feuerwehr in Rothenburg vor der Pflichtfeuerwehr existiert hat.