Mitglied im Landesheimatbund Sachsen-Anhalt
2011
um 1850
Ab dem 12.Jahrhundert wurde die Wasserkraft der Saale für Mühlen genutzt. Im späten Mittelalter wurde Rothenburg erstmals als Hüttenstandort erwähnt. Ausschlaggebend für diesen Standort waren die Wasserkraft der Saale zur Erzeugung der Blaswinde und der Kupferschieferbergbau in der Region Könnern, Golbitz, Kirchedlau und Wettin ( er wird erstmals um 1350 erwähnt ). - 1413 Rothenburg erhält Berg- und Hüttenprivilegien - 1550 Bau einer ersten Schmelzhütte - 1566 Zerstörung durch den Grafen von Mansfeld - 1680 Übergang Rothenburg in preußischen Besitz - 1691 Bau einer neuen Schmelzhütte - 1743 Bau einer zweiten Schmelzhütte - 1747 Bau einer hölzernen Saalebrücke zur Versorgung mit Holzkohle und Flussspat aus dem Harz - 1772 Gründung des Magdeburg-Halberstädter- Oberbergamtes mit Sitz in Rothenburg durch Friedrich II. (Friedrich der Große) - 1775 Einstellung des umliegenden Bergbaus wegen nicht beherrschbaren Wassereinbrüchen und zu geringer Ergiebigkeit. Danach Verhüttung von Mansfelder Kupferschiefer. Seine Blütezeit erreichte der Hüttenstandort Rothenburg im 18.Jahrhundert. Höhepunkt war die Gründung des preußischen Oberbergamtes, welches für die Berg- und Hüttenwerke im Herzogtum Magdeburg, in den Grafschaften Mansfeld und Hohenstein, im Fürstentum Halberstadt und dem Saalkreis verantwortlich war. - 1815 wurde das Oberbergamt von Rothenburg nach Halle/S. verlegt. - 1810 Verkauf der Schmelzhütte an die Mansfelder Gewerkschaft - 1819-23 schrittweise Einstellung des Hüttenbetriebes. Abriss der Hüttengebäude und Errichtung eines Kupferhammer- und Kupferwalzwerkes - 1840 Aufbau der Prinz-Carlshütte zunächst als Kokerei; später Maschinenfabrik und Eisengießerei. 1917 abgebrannt. - 1844 Neubau eines Mühlengebäudes, - 1890 in eine Näpfchenfabrik (Rohlinge für Patronenhülsen) umgewandelt. 1922 abgebrannt - 1927 Stilllegung der Werke in Rothenburg - 1934 Wiederöffnung des Messingwerkes zur Herstellung von Munition - 1934 Gründung Metallwerk Friedrich-Ottohütte, Inh. Otto Zahn, welches bis Ende1959 existierte - 1940-45 Einsatz von bis zu 2000 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen in der Munitionsfabrik - 1944-45 Außenlager des KZ Buchenwald mit 80 Häftlingen, die für Aussenarbeiten eingesetzt waren - 1946 Demontage der gesamten Munitionsfertigung - 1946 Wiederaufnahme der Produktion von Metallwaren und Draht auf Basis der nicht demontierten Maschinen und Anlagen (TEWA Rothenburg) - 1947 Gründung der "H.Kuhnert Drahtwarenfertigung" - 1949 Beginn der Produktion von Stahldraht für Stahlseile - 1956-61 Umfangreiche Erweiterung der Stahldraht- und Stahlseilproduktion - 1957 Anschluß an das Walzwerk Hettstedt als Betriebsteil - 1970 Umwandlung in einen juristisch selbständigen Betrieb ( VEB Draht- und Seilwerk Rothenburg ) - 1990 Umwandlung des VEB in die "Draht- und Seilwerke GmbH" - 1992 Privatisierung durch die "Westfälische Drahtindustrie GmbH", Hamm - 1992-ff umfassende Investitionen zur Modernisierung und Produkterweiterung - 2006-09 Bau des Wasserkraftwerkes durch die Fa. Wasserkraftanlagen Gerhard Rauch , Oberviechtach Quelle: - P.Stuffrein , Zeittafel der Geschichte von Rothenburg a.d. Saale , 2008 - W.Voigt , Dokumentation zum Gefangenen- und KZ- Außenlager Rothenburg / Saale , 2009