Mitglied im Landesheimatbund Sachsen-Anhalt
Der Ort Rothenburg wurde erstmals 961 erwähnt. Mit einer Urkunde verschenkte Kaiser Otto I. (912-973) die oberhalb der Saale gelegene "Spuitinesburg" nebst Ort an die Klöster in Magdeburg.Die Burg war eine ehemalige slawische Wallburg und wurde im Zuge der Zurückdrängung der slawischen Stämme von den Franken und Sachsen übernommen. Die Burg wurde1075 durch Heinrich IV. zerstört und nie wieder aufgebaut. Die Wallanlagen sind noch heute gut zu sehen. Von 1413 bis 1550 herrschte in Rothenburg das Rittergeschlecht "von Ammendorf". In dieser Zeit erfolgte der Auf- und Ausbau einer Schlossanlage auf einer Insel unterhalb der Burg. Sie wurde mehrmals umgebaut.Rothenburg wurde im 30-Jährigen Krieg (1618-1648) wiederholt geplündert und zerstört. Bis 1643 lebten nur noch 2 Erwachsene und 3 Kinder im Ort. Im Jahr 1680 ging das Erzstift Magdeburg, welches bis dato die Herrschaft über Rothenburg hatte, an Kurbrandenburg. 1690 verschenkte Friedrich III. (1657-1713),damals noch Kurfürst von Brandenburg, das Schloß an die Kupferschiefergewerkschaft, um dort eine Schmelzhütte errichten zu lassen. Anläßlich der Krönung Friedrichs zum preußischen König Friedrich I. wurde 1701 ein Silbertaler ausgegeben, dessen Silber aus der Rothenburger Kupferverhüttung stammte (Silber war ein wichtiges Begleitelement im Kupferschiefer, was dessen Verhüttung erst rentabel machte). Die Münze wurde "Rothenburger Ausbeutetaler" genannt. Obwohl Berg- und Hüttenleute vom Kriegsdienst befreit waren, dienten freiwillig15 Rothenburger Männer während der Befreiungskriege gegen Napoleon im"Königlich Preußischen Mansfelder Pionier-Batallion". 1813 rissen Rothenburger Hüttenleute die Holzbrücke zur Versorgung der Schmelzhütte unterhalb des jetzigen Wehres ab, um den Rückzug der napoleonischen Truppen zu erschweren. 1884 Aufnahme der Kettenschifffahrt auf der Saale. 1915/16 Bau der Eisenbahnlinie Könnern - Rothenburg. Hierfür wurden u.a. russische Kriegsgefangene eingesetzt. Nach 1945 stieg die Bevölkerung in Rothenburg stetig an. Grund waren unmittelbar nach Kriegsende zugezogene Umsiedler sowie die wachsende Beschäftigung im Draht- und Seilwerk. Bis 1985 wurden deshalb mehrere Wohnblocks in Rothenburg gebaut. Auch soziale Einrichtungen wie Schwimmbad, Kulturhaus, Kinderkrippe,Kindergarten,ein neues Schulgebäude und ein Betriebsambulatorium entstanden. Die Bevölkerung ist allerdings - dem allgemeinen Trend folgend - von 1484 Personen im Jahr 1989 auf 867 im Jahr 2007 zurückgegangen. Quellen : P.Stuffrein , Zeittafel der Geschichte von Rothenburg a.d. Saale , 2008
MERIAN 1634
2011