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09/2020
Sagen, Legenden und Gedichte über Rothenburg an der Saale – eine Auswahl
Quelle: P. Stuffrein, Zeittafel der Geschichte von Rothenburg an der Saale, Rothenburg 2018;
F O R T S E T Z U N G
Im Wilden Busch
Hier die Verse eines unbekannten Dichters:
Fern am Wehre rauschen auf
wilde Saalewogen.
Sehnsuchtsschwerer Nachtgesang
und am Feuer Becherklang -
Lenz ist eingezogen.
Mädchen folgt am Liebesband
zu des Burschen Grunde.
Nur umhaucht von Blüt' und Hain,
von des Osterfeuers Schein -
schlägt hier keine Stunde.
Im September 1991wurde in Rothenburg das 5. Naturparkfest zusammen mit der 1035-jährigen
Ersterwähnung von Rothenburg/S. gefeiert. Aus diesem Anlass hatte Kindergartenleiterin Angelika Ermisch
folgendes Gedicht verfasst:
Die Sonne scheint ins Saaletal,
oh, welch ein Glück, ein Fest gibt’s da.
Das fünfte der Naturparkgemeinde
lud zum Jubiläum ein Gäste und Freunde.
Applaus gab´s für die Tanzmäuse und Frau Regine, sie scherzte gar toll auf der Bühne.
Um Mitternacht die Augen sich verblitzte
bei der Striptease-Show der Vati und schwitzte .
Es war viel los im kleinen Ort,
von der Disco bis zum Fußballsport.
Vom Pferdetaxi ließ man sich chauffieren,
auch Kaffee und Kuchen musste man probieren.
Das Schminken der Kinder war lustig anzusehen, auf der Hüpfburg zu toben, Karussell zu fahren bis zum Stehen..
Den Akkordeonspielern lauschen beim Ständchenbringen und abends zünftig das Tanzbein schwingen.
Zum Ausklang gab´s ein festliches Menü,
in die St. Marien-Kirche lud man ein zum musikalischen Debüt.
Verzaubert wurde mit Gitarre und Orgel ein jedes Ohr, wir hoffen alle, das kommt künftig noch öfter vor.
Den Gästen der Rot(h)enburgs hat es sehr gefallen, sie fanden das Fest gelungen und danken allen.
Auf das im nächsten Jahr zur selben Zeit das 6. Naturparkfest ist bereit!
Die Rothenburgerin Ingrid von Fischer veröffentlichte in der Festschrift „1030 Jahre Rothenburg“, 1991
folgenden Vers:
1. Von roten Bergen umbettet
am Fuß der Saale Strand,
so liegt im Tal verstecket
ein Dörfchen wohl bekannt.
2. Hoch oben auf dem Berge
einst eine Burg mal stand,
nun ist sie längst verfallen
und wird kaum noch genannt.
3. Und blickst du von der Höhe
hinab ins schöne Tal,
so grüßt dich Baum und Wiese
in guter Reihenzahl.
4. Es grüßen stolze Häuser
das Werk und unser Bad,
und eine neue Schule
die Platz gefunden hat.
5. Dies spricht von Kraft und Mühe
erstellt von unsrer Hand,
so ist wohl viel gepaaret
an diesem Saalestrand.
6. Natur und Kraft der Menschen
erweitern unseren Blick,
drum wollen wir vorwärts schauen
und nimmer mehr zurück.
An der Saale hellem Strande
Der Schriftsteller Franz Theodor Kugler verfasste im Jahr 1826 den Text des wohl bekanntentes Liedes über
die Saale, das auch im Zusammenhang mit Rothenburg erwähnt werden sollte.
1.. An der Saale hellem Strande
Stehen Burgen stolz und kühn,
ihre Dächer sind zerfallen,
Und der Wind streicht durch die Hallen,
Wolken ziehen d´rüber hin.
2. Zwar die Ritter sind verschwunden,
Nimmer klingen Speer und Schild;
Doch dem Wandersmann erscheinen
In den altbemoosten Steinen
Oft Gestalten zart und mild.
3.Droben winken schöne Augen,
Freundlich lacht manch roter Mund,
Wand'rer schaut wohl in die Ferne,
Schaut in holde Augen Sterne,
Herz ist heiter und gesund.
4. Und der Wand´rer zieht von dannen,
Denn die Trennungsstunde ruft;
Und er singet Abschiedslieder,
Lebewohl tönt es hernieder,
Tücher wehen in der Luft.