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09/2008
F O R T S E T Z U N G
Fahrzeit 22 Minuten
Der
Bahnsteig
des
am
nördlichen
Ende
der
Staatsbahnanlagen
befindlichen
Kleinbahnhofs
Könnern
lag
an
der
Hauptbahnstrecke
in
Richtung
Sandersleben.
Am
Straßenübergang
in
Richtung
Köthen,
der
die
Kleinbahnanlagen
von
denen
der
Staatsbahn
trennte,
stand
eine
kleine
Wärterbude.
Hinter
der
Kreuzung
mit
der
heutigen
Bundesstraße
71
folgte
das
Gelände
der
alten
Zuckerfabrik
Könnern,
nicht
zu
verwechseln
mit
der
neuen
Könnernschen
Zuckerfabrik
an
anderer
Stelle.
Die
Trasse
führt
nun
in
westlicher
Richtung
weiter
und
erreicht
vor
der
Bundesstraße
6
den
Bereich
der
früheren
Haltestelle
Wietschke
(Kilometer
1,3).
Von
hier
aus
folgt
das
ehemalige
Kleinbahngleis
mit
sichtbarer
Neigung
der
Landstraße
nach
Nelben
zur
Georgsburg,
deren
gleichnamige
Haltestelle
(Kilometer
2,5)
nach
einer
Krümmung
von
etwa
90
Grad
zu
sehen
war.
Hier
zweigt
heute
das
Anschlußgleis
zur
Hoch-
und
Tiefbau
GmbH
ab
und
begann
das
zur
Saale
führende
Verladegleis.
An
den
Bergen
des
Saaletals
entlang
verläuft
das
Gleis
nun
bis
Rothenburg
.
Auf
den
jenseits
des
Flusses
liegenden
Hängen
ist
das
Naturschutzgebiet
von
Zickeritz
zu
sehen,
das
der
Volksmund
als
„Zickeritzer
Schweiz“
bezeichnet.
Im
Kilometer
4,0
verengt
sich
das
Saaletal.
Die
Trasse
rückt
nun
weiter
an
die
Saale
heran,
überquert
den
unteren
Mühlgraben
im
Kilometer
4,7
auf
einer
Brücke
mit
eisernem
Überbau
und
Trapezträgern.
Die
Stützweite
dieses
Bauwerkes
beträgt
34,4
Meter.
Die
im
Kilometer
5,2
folgende
Brücke mit einer Stützweite von 44,9 Metern existiert – wie bereits erwähnt - nicht mehr.
Der
Einschnitt
wurde
1963
zugeschüttet.
Schließlich
endet
das
Gleis
inmitten
von
Industrieanlagen
am
Bahnhof
Rothenburg.
Der
Lokomotivschuppen
auf
dem
Gelände
des
Draht-
und
Seilwerkes
(errichtet
1916
mit
Inbetriebnahme
der
Bahn)
,
ein
bis
Ende
der
fünfziger
Jahre
des
vorigen
Jahrhunderts
weithin
sichtbares
großes
Gebäude,
wurde
2006
abgerissen.
Wie
schon
angedeutet,
fällt
das
Gleis
von
Könnern
aus
leicht
ab.
Apropos
„bergab“:
Ein
Nachtgüterzug
in
Richtung
Rothenburg
sollte
am
Bahnhof
Könnern
zusammengestellt
werden.
Waggons
mußten
gekoppelt
werden,
bevor
die
Fahrt
beginnen
konnte.
Dem
Rangierer
kam
ein
„menschliches
Rühren“
an
und
er
verschwand
im
Stellwerk.
Währenddessen
wurde
von
der
Lok
eine
Rangierbewegung
ausgelöst.
Eine
Zuggruppe
ohne
Lok
kam
ins
Rollen.
Die
Waggons
wurden
immer
schneller,
denn
es
ging
„bergab“
nach
Rothenburg.
Keine
Schranken
wurden
geschlossen.
Das
„Expreßgut“
rollte
mit
über
80
Stundenkilometer
über
die
B
71,
die
B
6
und
landete
in
Rothenburg,
ohne
Entgleisung
und
Unfall.
Den
Halt
am
Prellbock
überstanden
die
Waggons
aber
nicht
ohne
Schaden. Und eigentlich waren auf der Strecke nur 15 Stundenkilometer erlaubt.
Impressum:
Rothenburger Geschichte(n) Schriftenreihe Nr. 3 / September 2008
500 Jahre Industriegeschichte Rothenburg a.d.Saale e.V., Am Kindergarten 11, 06420 Rothenburg/S.
Dr. B. Fröhlich (Vorstand), R. Hufenreuter.
Verantw. Ausgabe Nr. 3 – Eisenbahngeschichte, Teil II: P. Stuffrein
Eisenbahngeschichte Könnern – Rothenburg (Saale) – Teil II
Die nachfolgenden Ausführungen beruhen auf einem Artikel von
G. Zieglgänsberger in W.D. Machel, Neben- und Schmalspurbahnen in Deutschland, o.O., o.J., Sammlung